Drei Judoka sehen schwarz – im besten Sinne!
Am 24.11.2019 fand in Fulda die Danprüfung vom Hessischen Judoverband (HJV) statt. An dieser Prüfung nahmen aus Groß-Umstädter Sicht drei Judoka teil. Für Fabian Katzer, Luca Bruno und Ricardo Scriba war es die erste Dan-Prüfung.
Durchschnittlich 10 Jahre, so lange dautert es vom Anfänger bis zum schwarzen Gürtel. Danträger – das bedeutet für den Judoka die Verpflichtung, den schwarzen Gürtel zur Judobekleidung zu tragen. Es zeigt dem Gegenüber, dass hier ein Lehrer, aber auch ein Schüler vor einem steht. Einer, der sich über eine lange Zeit zu schinden versteht, Nerven und körperliche Schmerzen erträgt und nicht selten die Familie und das Private zurückstehen lässt, um am Ende die Früchte seiner Arbeit in den Händen zu halten bzw. um den Bauch binden zu können. Danprüfung bedeutet, dass die Anwärter diverse Würfe, Wurfkonter und -kombinationen demonstrieren müssen. Ihre Spezialtechniken mit diversen Angriffsvarianten und Wettkampfsituationen erklären, analysieren und anwenden können und eine Masse an Haltegriffen, Hebeltechniken und Würgern zeigen und auch über sich ergehen lassen, sowie das gesamte vorhergehende Prüfungsprogramm zu beherrschen und stichpunktartig zu zeigen. Neben einem Theorieteil gehört noch der wichtigste Teil, die Demonstration einer Kata dazu. Kata bedeutet eine festgelegte Abfolge von Techniken, bei denen nicht nur die perfekte und präzise Ausführung der Technik, sondern auch die Prinzipien der Techniken detailliert erfasst, umgesetzt und wiedergegeben werden müssen.
Für den 1. Dan muss die Nage no Kata (Form des Werfens) demonstriert werden. Diese besteht aus 15 Würfen, die in Rechts- und Linksausführung gezeigt werden, alles in allem also 30 Techniken. Kraftraubend für Körper und Geist, sowohl für den Werfenden als auch den Geworfenen. Sie stellt diverse Angriffsituationen im Stand dar, die je nach Angriff mit einem geeigneten Wurf den Gegner besiegen. Dies geschieht nach diversen Wurfprinzipien und lehrt den (unbewaffneten / Wett-)Kampf Mann gegen Mann aus der Nahdistanz.
Die, teils mehrjährige, Vorbereitung hat sich gelohnt, alle drei haben die Prüfung mit Bravour gemeistert und waren am Ende des Tages, nach mehr als fünf Stunden Prüfung, erschöpft aber glücklich. Die Prüflinge, die Trainer und gesamte Abteilung sind stolz auf diese Leistung. Mit Fabian, Luca und Ricardo befinden sich nun insgesamt 8 Schwarzgurte aktiv auf der Groß-Umstädter Matte.